Montag, den 25. September 2023 um 16:51 Uhr

Leserbrief zum Artikel „Protest gegen Solarpark Altenburg: „Kein Feld für schnödes Geld“" in der OVZ Altenburger Land vom 22.09.2023

von  Thomas Jäschke
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Sehr geehrte Redaktion der OVZ,
ich war am 18.09.2023 als Stadtrat der SPD-Grüne Fraktion vor Ort in Kürbitz bei einem Treffen zu einer zukünftigen Photovoltaik-Anlage (PV-Anlage). Bereits beim Eintreffen war eine Vielzahl an Bürgern vor Ort. Mit verschiedenen Plakaten machten sie ihre ablehnende Haltung zu einer möglichen PV-Anlage auf einem Ackerboden im Ort klar. Bei den Diskussionen kam klar raus, dass es weniger darum ging, dass man mit erneuerbarer Energie weiter vorankommen muss, als vielmehr darum, dass die Böden, um die es geht wertvoller Ackerboden sind. Diese stellen u.a. sowohl die Grundlage der Lebensmittel-, als auch der Futtermittelherstellung dar.
Ein Dank geht vor allem an den Stadtrat Johannes Schaefer, der vor Ort zwischen den unterschiedlichen Ansichten versucht hat zu vermitteln und ein wenig die, durchaus sehr verständliche, Emotion aus der Debatte rauszunehmen.
Aktuell sind wir noch nicht an einem Punkt, wo entschieden werden muss. Dennoch habe ich mir zu dem Thema schon ein paar Gedanken gemacht und auch vor Ort geäußert. Es wird bei einem Vorantreiben des Projektes dazu kommen, dass wir als Kommunalpolitiker Entscheidungen zu dieser Thematik treffen müssen. Wir sind aktuell kaum gesetzlich noch durch eine eigene Richtlinie soweit, dass es Ausschlusskriterien für den Bau von PV-Anlagen gibt. Zumindest sind uns andere Kommunen und Bundesländer da schon ein großen Schritt voraus. Vor Ort wurde klar, dass es unbestreitbar ist, dass die Energiewende in vollem Gange ist und erneuerbare Energien eine zentrale Rolle dabei spielen. Es ist daher wichtig, diese Entwicklung wohlwollend zu begleiten und zu fördern.
Allerdings möchte ich anmerken, dass die Betrachtung von unversiegelten Bodenflächen für PV-Anlagen meiner Meinung nach zu eindimensional ist. Wir sollten bewusst auf andere Ebenen schauen, um die bestmögliche Lösung für unsere Region und die Umwelt zu finden.
Es gibt zahlreiche versiegelte Flächen, sei es auf Gebäudedächern, Parkplätzen oder anderen Infrastrukturen, die für die Installation von PV-Anlagen genutzt werden könnten. Und sogar durch Schattenspenden weitere positive Effekte für die Nutzer der Flächen bringen kann. Wir sollten diese Potenziale nicht außer Acht lassen und verstärkt in Betracht ziehen. Zudem sollte auch die Zukunft der Photovoltaik in den Blick genommen werden, um innovative Lösungen zu entwickeln.
Die Idee, Photovoltaikanlagen auf Ackerflächen zu errichten, halte ich persönlich für antiquiert. Es ist wichtig, alternative Wege zu beschreiten und nachhaltige Lösungen zu finden. Die Bebauung von guten Ackerböden, die für die Produktion von Futtermitteln und Lebensmitteln essentiell notwendig sind, sollte vermieden werden.
Es liegt in unserer Verantwortung, eine sorgfältige Abwägung zwischen den Bedürfnissen der Energiewende und dem Schutz unserer wertvollen Ressourcen vorzunehmen. Ich hoffe, wenn dieses Thema in den Stadtrat kommt, dass in dieser Diskussion auch alternative Ansätze und Lösungen ernsthaft in Betracht gezogen werden. Ich werde nicht einer, aus meiner Sicht, antiquierten Technik zustimmen können, wenn es andere Möglichkeiten gibt.
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Jäschke

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